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  Edition
"Schlaraffenland"

2yk Galerie, Kunstfabrik am Flutgragen e.V., Berlin 2004
Desiderat dreier Performances: I Had a Dream 2003 / Emotion in Motion 2000 / 180 Wishes 2002
Fotoedition Triologie: 3 Lambda Prints aufgezogen auf Aluminium
Maße: 100 x 200 cm
Fotografie: Rüdiger Lubricht

 
         

 

Concept

Trilogie "Schlaraffenland" 2004 In der monumentalen Fotoarbeit "Schlaraffenland" bezieht sich Nezaket Ekici (geb. 1970) auf drei vorangegangene Performances. In der Performance "I Had a Dream" (2003) kniete sie, bekleidet mit einem Businesskostüm, auf einem Rollrasen und biss, beobachtet von den Besuchern der Landesgartenschau Gronau-Losser, nach und nach die Grashalme ab. "180 Wishes" (2002) bezog sich auf einen spanischen Brauch zu Sylvester. Wer bei den Glockenschlägen um Mitternacht zwölf Trauben isst, der hat zwölf Wünsche frei. In ihrer Performance versuchte Ekici, den Brauch auf die Spitze treibend, in drei Minuten acht Kilogramm Trauben in sich hineinzustopfen. "Emotion in Motion" (2000) schließlich verbildlichte den Akt der Inbesitznahme eines Raumes und seiner Möbel durch ein Abküssen sämtlicher zur Verfügung stehenden Flächen. In der Zusammenschau wird der Bezug auf den oralen Akt der Einverleibung offensichtlich. Das "Schlaraffenland" ist hier ganz mittelalterlich interpretiert, das Maßhalten am Beispiel des Übermaßes demonstriert: Wer das Maß nicht halten kann, erstickt am Übermaß der Weintrauben, erschöpft sich in der Markierung privaten Eigentums oder in der Unterwerfung des Körpers unter eine selbstauferlegte Disziplin. (Text: Svenja Moor)