Re-aspora - Locus One" MAMA showroom for media and moving art, Rotterdam 7.10. - 11.11.2007
"Sahibinden Manzarali", Ortaköy, Istanbul; 6.4.- 30.4.2007

Die Videoperformance Ammo zeigt einen Ballon, auf dem sich die Hände der Künstlerin bewegen. Die Fingernägel der Künstlerin sind Feuerrot und stechen vor dem Hintergrund des weißen Ballons deutlich hervor. Die Perspektive vermittelt den absurden Eindruck, als würde der Ballon und die Hände in einem Universum für sich existieren. Die Künsterlin bearbeitet den Ballon intensiv, mal langsam mal schnell und erzeugt dabei typische Geräusche, die jeder Mensch in seinem Leben schon einmal gehört hat. Geräusche, die man eigentlich nicht gerne hört. Dazu kommt, daß die Bearbeitung des Ballons zu der Befürchtung Anlass gibt, das er gleich platzen wird. Die Künstlerin treibt dieses Geschehen auf die Spitze und belastet den Ballon bis an die Grenze der Belastbarkeit.Die ungewöhnliche Perspektive verleitet dazu, auf Aspekte des sich verformenden Ballons zu achten. Wenn der Spannungsbogen fast überschritten ist und die Erwartungshaltung sich bereits daran gewöhnt hat, daß der Ballon wohl nicht platzen wird, bringt die Künstlerin ihn zum zerplatzen. Das Platzen wird von einem lauten Knall begleitet, der an einen Schuß erinnert. Im gleichen Moment kommt die Künstlerin in ihrem militärischen Anzug zum Vorschein. Ein überraschender Moment für den Betrachter, der nun die Absurde Situation aufgelöst sieht. Die Bedeutung der Situation wird schlagartig verändert. Die Absurdität wird durch einen unerwartet radikalen Sinn ersetzt. Unwillkürlich entstehen im Betrachter Bilder, die die harmlose Bearbeitung des Luftballons - katalysiert durch das Geräusch des Zerplatzenes - in einen kriegsähnlichen Kontext überführen. Der Angszustand, der duch das Zerplatzen des Ballons ausglöst wird, wird hier durch den Apell an einen kriegerischen Hintergrund überstiegen. Auch in der Wiederhoung verliert dieser Effekt nicht seine Wirkung auf den Betrachter.

Ballon, Millitär Uniform

DVD PAL 2:38 min. Loop

Video: Andreas Dammertz