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  Projekt
"Tasting Tattoos "

Videoperformance 2017

         
         

Concept
Die Künstlerin durchlebt hier in einer Art Traumszene erneut eine Kindheitserfahrung. Als Sie 7 war, gab es in ihrer Heimatstadt an jedem Kiosk künstliche Tatoos zu kaufen, die mit Spucke auf die Haut geklebt wurden und dort für einen oder zwei Tage blieben. Tatoos sind von jeher in der Menscheitsgeschichte ein bedeutendes Kuturgut, da sie Geschichten von Menschen festhalten und sichtbar machen. Schon vor 5300 Jahren gab es Tatoos. So auch bei dem Gletschermann Ötzi, der als bisher ältester Nachweis gilt. Die Tatoo Kunst war nachweislich auch schon vor 1500 Jahren bei den Inselbewohner Französisch-Polynesiens in Gebrauch. Aus dem tahitischen Begriff "te tatau" wurde über die Jahre das englische Wort Tattoo. Im 18. Jahrhundert brachten der britische Seefahrer James Cook und der Forscher Joseph Banks Tätowierungen von ihren Pazifikreisen mit nach Europa - natürlich am eigenen Körper. Die Künstlerin tätowiert sich mit den Klebebildern, bis kaum mehr eine freie Stelle an ihrem Oberkörper zu sehen ist. Dazu hört man immer wieder Kinder in verschiedenen Sprachen von 1-30 zählen. Solange dauert es jeweils, bis die Klebebilder fest auf die Haut sitzen und echten Totoos gleichen. Die Kinder benutzen die Tatoos auch heute noch gern, was auf ein tiefes inneres Verlangen hinweist, dass dem Menschen innewohnt, seine Haut sprechen zu lassen. Bei den Tahitianern markierte die Tätowierung vor allem den Sprung vom Kind zum Erwachsenensein und war damit Teil eines Initiationsritus. Vielleicht scheint in der Videoperformancneze der Künstlerin der geheime Wusch eines Kindes durch, doch schon erwachsen zu sein.

Equipment
Tatoos, Spucke, Sound Kinderstimmen

Dauer
Video 12:02 min. MP4 HD 16:9 sound, colour

Vorlage
Kamera und Videoschnitt: Branka Pavlovic Kinderstimmen: Emma, Otto, Luwa, Nuri, Malek, Kasimir, Fredor, Janko, Martin, Ruth Dank: Villa Massimo Rom und den Eltern und Kinder