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  Projekt
"Gypsum Make-up / Spaghetti / Balley Dance"

Performance im HBK Braunschweig, Frühjahr 2001

         
         

Concept
Der Gips am Arm schränkt die Bewegungsfreiheit ein. Er symbolisiert die Behinderungen, die uns im alltäglichen Leben begegnen und die wir kompensieren müssen, wollen wir weiterhin lebenstauglich sein. Viele Bewegungen können mit den Gipsarmen nicht mehr oder nur auf anderen Wegen ausgeführt werden. Die verschiedenen Performances zu diesem Thema, wie "sich schminken", "spaghetti essen" und "Bauchtanz" zeigen die Schwierigkeiten auf, die mit dieser Behinderung verbunden sind. Der Gipsarm rückt bei allen Bewegungsabläufen in den Vordergrund. Er wird immer als Fremdkörper begriffen, an den sich der eigene Körper anpassen muß: Der Gips gibt dabei nur wenig nach oder er bricht. Der Fremdkörper "Gipsarm" wirkt während des Tanzens skuril. Der Bauchtanz, der als erotischer Tanz gilt, gerät durch die Gipsarme in einen aerotischen Zusammenhang. Obwohl eigentlich nur eine kleine Veränderung am Körper vorgenommen wurde, erweckt dies ein anderes Gesamt-Bild zum Leben, das dem Klischeeverständnis (in diesem Fall dem erotischen Bauchtanz) entgegen steht. Durch den Gips wird schmerzlich deutlich, wie abhängig der künstlerische Ausdruck von der Wahrnehmung ist. Bei der "Gypsum Make-up Performance" handelt es sich insgesamt gesehen um den Versuch, Schönheit auf anderen Wegen darzustellen.

Vorlage
Video, Fotos