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  Projekt
"Atropos"

Sinopale, 1. Sinop Biennale, Türkei, 15.8.-3.9.2006
Kuratiert von Prof. Melih Görgün
"All for one, One for all", aeroplastics Contemporary, 14.9. - 4.11.2006, Brüssel
Double Bind, DNA Galerie Berlin, 2.12.2006 - 21.1.2007

         
         

Concept
Die Künstlerin steht in der Mitte eines Raumes in einem ausgedienten Gefängnis nahe Sinope. Ihre langen Haare sind mit hunderten von Seilen an der Decke befestigt und nun versucht sie sich mit Hilfe einer Schere zu befreien. Sie übt einen Akt der Selbst-Befreiung aus, indem sie sich heftig bewegt. In ihren Befreiungsversuchen scheut sie nicht davor zurück, durch ruckartige Bewegungen des Kopfes die Haare zu entfesseln oder sogar herauszureißen. Zuletzt schneidet sie einen Teil ihrer Haare mit der Schere ab und dissoziiert sich somit von einem Stück ihrer Selbst. Diese Arbeit ist eine existentielle Auseinandersetzung mit der Frage nach dem Willen zur Freiheit und zum Leben, zumal Haare schlechthin als Symbol des Lebens gelten können. Der Name der gezeigten Performance Installation "Atropos" spielt auf die gleichnamige griechische Schicksalsgöttin an, die mit einer Schere die Schicksalsfäden durchtrennt, an denen die menschlichen Leben hängen. Die Künstlerin zeigt mit dieser radikalen Performance, dass die Befreiung aus Abhängkeiten nur unter Aufwendung aller verfügbaren Kräfte gelingen kann. Zumindest kann man die Momente nach der Befreiung nutzen, um zu entscheiden, in welche Abhängkeiten und Vernetzungen man zukünftig eingebunden sein möchte.

Equipment
100 Seile, 100 Haarstränen, 100 Eisenhaken, Spotlight

Dauer
1 Stunde

Vorlage
Photos by Umut Südüak