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  Projekt
"Living Room"

2 Fürstenfelder Wasser Biennale, Yahoos-Garden, Salesgraben Fürstenfeld Österreich, 10.07.2010

         
         

Concept
In der Performance Installation "Living Room" entdeckt der Betrachter auf dem Weg durch den Wald (Salesgraben, Fürstenfeld Össterreich) 10 Akteure aus unterschiedlichen Kulturen (Afrika, Korea, Türkei, Österreich, Serbien und Deutschland) und die Künsterlin in Badewannen. Die weissen Badewannen unserer heutigen Zeit werden aus ihrem ursprünglichen Ort des Wohnraums herausgenommen und in die Natur verpflanzt. Dadurch wirkt das Szenario skuril: Das Bad wird gleichsam renaturiert. Geschichtlich gesehen ist die Menschheit seit den frühen Hochkulturen mit den Themen Baden und Waschen beschäftigt. Bereits die antiken Griechen und Römer maßen der Badekultur einen sehr hohen Stellenwert bei: Vor allem stand das öffentliche Badewesen im Vordergrund. Dies änderte sich gemäß gesellschaftlicher Konventionen und neuer technischer Möglichkeiten über die Jahrhunderte: In der Neuzeit tritt das öffentliche Baden langsam hinter das private Baden zurück, wodurch sich das öffentliche Baden in ein privates Baden und damit in einen intimen Vorgang verwandelt. Fast könnte man meinen, hier einen Aspekt der Identitätsbildung des neuzeitlichen Menschen gefunden zu haben. Mit Gertrude Stein ließe sich paraphrasieren: Ich bin ich, weil ich ein Bad habe. Die Badenden nehmen ihre rituelle Waschung in der Natur vor und gliedern sich gleichsam in den Naturraum ein. Die Betrachter hören, riechen und sehen den Wald und die Badenden. Letztere singen oder summen in ihrer Sprache und sie plantschen im Schaum. Der Name der Arbeit ist Programm: „Living Room“ steht einerseits für das Wohnzimmer und damit für den eigenen Wohnraum. Andererseits bezeichnet der „Living Room“ auch einfach nur den Lebensraum. Damit wird das Intime zugleich öffentlich. Die Arbeit bietet dem Betrachter die Möglichkeit, den intimen Vorgang des Badens auf neue Weise zu erleben und zu reflektieren. Die Betrachter können sozusagen in die Badezimmer anderer Menschen und zugleich auch anderer Kulturen hineinschauen und so die Unterscheidung von Privat und Öffentlich im Lichte der Unterscheidung Eigene und fremde Badekultur neu bewerten.

Equipment
10 Akteure plus die Künstlerin, 8 Badewannen, Wassersystem, Naturprodukte sowie Bade Utensilien

Dauer
max. 1,5 Stunden

Vorlage
Photo : Günther Pedrotti
Camera : Markus Haslinger
Videoschnitt: Branka Pavlovic
Text: Andreas Dammertz
Dank an Veranstalter und Kuartor: Günther Pedrotti, Dank an Assistenz : Ursula Schopf Dank an die Modelle: Anna Stefanovic , Irmgard Wambrechtshamer u Sonja Wilhelm, Nadja Brachvogel und Martin Horn, Liam Lia, O. Macus, Thomas und Katharina Reif, Robert Stuc Dank an die Sponsoren: Lebensministerium , Insitut Kunst im öffentl. Raum Stmk , Stadtgemeinde Fürstenfeld